„Nicht geleistete Sozialstunden, Schwarzfahren, Körperverletzung, Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz, Schulschwänzen, Diebstahl“ – Die Liste an Straftaten, die die Klasse 9 im Rahmen einer Unterrichtsreihe zum Jugendarrest erarbeitet hat, scheint unendlich lang zu sein. Was aber passiert, wenn der Jugendrichter Arrest verordnet, ist kaum einem Schüler klar. Eines wurde schnell deutlich: Die Jugendlichen haben das Bedürfnis ihre Fragen zum Jugendarrest einem Experten zu stellen.
Großes Interesse, welches das Klassenteam 9 zum Anlass nahm, einen ganz besonderen außerschulischen Lernort anzusteuern – den Jugendarrest Bottrop. Für die Expertenbefragung wurden Fragekarten entworfen, ein Diktiergerät sowie Fotoapparat organisiert und das Interviewen eingeübt. Am 10.9 machte sich die Lerngruppe nach ausgiebiger Vorbereitung auf den Weg in den Jugendarrest. Dort wurden mit Erfolg ein Justizvollzugsbeamter sowie der örtliche Sozialarbeiter interviewt. Dabei konnten die Lernenden weiterhin Eindrücke zur Häftlingskleidung, Drogenschmuggel, Sammeldusche, Mensa, Häftlingszelle und dem besonders gesicherten Haftraum gewinnen. Für die besonders Mutigen gab es sogar die Möglichkeit sich für kurze Zeit in eine Zelle einschließen zu lassen. Eine Erfahrung, die der eine oder andere Schüler nicht so schnell vergessen wird. Am Ende der Erkundung war das Interview nur noch Nebensache, denn alle Beteiligten durften wieder in Freiheit entlassen werden. Hoffentlich „Auf Nimmerwiedersehen“.
Endstation Knast?! Ein ganz eigener Lernort
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